Unter dem kosmologischen Prinzip (oder kosmologischen Postulat) sind zwei Grundannahmen der naturwissenschaftlichen Kosmologie zusammengefasst, die deren Modellen vom Weltall als Ganzes zu Grunde liegen. Es wurde 1933 von dem Astrophysiker Edward A. Milne eingeführt und besagt:
Alle bisherigen Beobachtungspunkte der Menschheit in alle Raumrichtungen mit Betrachtungsdistanzen von mind. 100 Millionen Lichtjahren[2] durch jahrhundertelang wiederholende Messungen zu verschiedenen Punkten der Erdbahn und durch eine Vielzahl an Satelliten, Raumsonden und bemannten und unbemannten Raumfahrtmissionen bestätigen diese Annahme. Dies legt somit nahe, dass es keine systematische Änderung der Dichte von Materie im Raum gibt und das Universum unbegrenzt ist.[3]
Eine strengere Version des kosmologischen Prinzips, das perfekte kosmologische Prinzip, verlangt neben der räumlichen auch eine zeitliche Homogenität.[1] Diese Version, ursprünglich von Vertretern von Steady-State-Kosmologien[1] wie Hermann Bondi und Fred Hoyle unterstützt, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.